Teil 7 - So wirst du zum 5-Sterne Hotel für die guten Darmbakterien
Eine gute Nachricht vorab: Die Darmflora lässt sich sehr leicht und vor allem relativ schnell verändern. Denn der Lebenszyklus der einzelligen Bakterien ist wesentlich kürzer der unserer: manche Bakterien brauchen nur knapp 18 Minuten, um die nächste Generation zu gründen. Dadurch wird jede Veränderung des Lebensstils und der Ernährung schon nach kurzer Zeit zu einer Veränderung der Bakterienbesiedlung.
Wie werde ich nun zum Fünf-Sterne Hotel für Bakterien?
Um die besten
Arbeitskräfte oder die meisten Urlaubsgäste zu bekommen, muss man die richtigen
Anreize schaffen. Was in der Volkswirtschaft und im Tourismus gilt, ist auch in
unserem Darm eine gute Regel. Um die Vermehrung von gesunden Bakterien
zu fördern, gibt es ein absolut unschlagbares Werkzeug, und das heisst:
Ballaststoffe! Diese sind nämlich nicht nur als Futter gut, sondern trainieren
zudem die Darmwand und verbessern so die Verdauung.
Wo sind Ballaststoffe enthalten?
Obst: Äpfel, Birnen, Beeren, Kiwis und Zitrusfrüchte
Getrocknete Früchte: Pflaumen, Rosinen und Aprikosen, Apfel
Gemüse: Brokkoli, Karotten, Kartoffeln sowie Rosen- und Weisskohl
Vollkornprodukte: Vollkornbrot und Vollkornnudeln
Nüsse: Pecan- & Haselnüsse (unverarbeitet also ganz)
Samen: Leinsamen
Hülsenfrüchte: Erbsen, Linsen und Bohnen
Getreide: Haferflocken
Ein Beispiel: 10g Ballaststoffe sind enthalten in:
100 g getrockneter Apfel
300g Karotten
110g Pecan- oder Haselnüsse
330g Bohnen
184g Haferflocken
Wichtig: Weil Ballaststoffe Wasser im Darm
binden ist es wichtig, viel Wasser zu trinken!
Bakteriengerechtes Essen bringt einen weiteren immensen Vorteil mit sich: Sind unsere Billionen Freunde im Darm glücklich und zufrieden mit dem Ökosystem, das wir ihnen bieten, dann belohnen sie uns – mit einer guten Verdauung und mit einem mit einem wohligen Sattheits- und Zufriedenheitsgefühl.
Die zwanzig im Darm gebildeten Hormone, die für Appetit und Glücksgefühle zuständig sind, werden uns in Zukunft das Gefühl geben, schneller und nachhaltiger satt zu sein.
In meinem 8. Teil erkläre ich dir was Pro- und Präbiotika sind und wo du sie natürlicherweise in der Ernährung findest.