Teil 2 – Immunsystem & Leaky Gut

Die Haut schützt gegen aussen, der Darm auch.

Unglaubliche 70% unseren Immunzellen sitzen im Darm. Das heisst unser Immunsystem liegt quasi im Darm.

Unsere Freunde die Darmbewohner entscheiden im wahrsten Sinne des Wortes essenzielle Entscheidungen: über Gesundheit und Krankheit, über Unverträglichkeiten und Allergien, über Angst und Depression – und eben auch darüber, ob wir zu Fettpölsterchen oder eher zur Bikinifigur neigen.

Mukosapng

Doch erstmal einige Infos zu unserer Darmbarriere - eine lebenswichtige Passage im Darm

Die Darmbarriere ist lebenswichtig, denn hier wird entschieden, welche Nahrungsbestandteile ins Blut dürfen und welche nicht.

Dabei umgibt die Darmschleimhaut, die Mukosa, die Darmoberfläche und in diesem Schleim «schwimmen» unzählige Bakterien.

Es gibt Bakterien, die diesen Schutzschleim produzieren können. Leider aber werden sie rasch durch fettreiches oder durch zu süsses Essen reduziert, was wiederum die Schutzschicht durchlässiger macht, einerseits für energiereiche Substanzen, andererseits auch für Toxine, Keime usw.

Zudem wird das Immunsystem hochgefahren, es entstehen Entzündungsreaktionen, zuerst im Darm, wenig später auch in anderen Bereichen des Körpers, in den Gelenken, am Herzen und in den Gefässen. Der Organismus wird geschwächt, durch die erhöhte Energiezufuhr steigt das Gewicht, aber auch die Leberverfettung und das Diabetesrisiko.

Haben Bakterien zu wenig gute Nahrung, verzehren sie dann mit einer grossen Freude unsere eigene Darmschleimhaut. Damit wird die Darmbarriere nicht mehr gut genährt. Es entstehen langsam Löcher, es kommt zu einem „Leaky gut“, also zu einem „löchrigen Darm“.

Die Tight Junctions sind Strukturen zwischen den Mukosazellen der Darmschleimhaut und damit Teil der Darmbarriere. Unter anderem auch über das Nervensystem gesteuert, sorgen die Tight Junctions dafür, dass die Mukosazellen eine Barriere bilden, d.h. „dicht“ sind. Die Tight Junctions können aber auch durchlässig sein und selektiv Nahrungsbestandteile, Wasser, Elektrolyte und Ionen durchlassen. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Erkrankungen mit einer Störung der Barrierefunktion der Tight Junctions einhergehen.

 

Leaky Gut

Ist die Darmbarriere geschwächt, können auch jene Nahrungsbestandteile durchrutschen, die wir unbedingt aus dem Körper halten wollen, nämlich Farbstoffe, Spritzmittel oder Emulgatoren und andere chemische Bestandteile unserer Nahrung. Doch damit nicht genug, es können auch toxische Endprodukte mancher schlechter Bakterien ins Blut gelangen. Das Immunsystem erkennt den Angriff und löst sofort Alarm aus – und damit entsteht eine Entzündung.

 

Entzündungen – die unterschätzte Gefahr

Wird die Darmbarriere durch fettreiche Kost allerdings nachhaltig geschädigt, gelangen rund drei- bis viermal so viele toxische Substanzen ins Blut. Und der Körper reagiert immer stärker darauf. Meist ist die so ausgelöste Entzündung „still“, für uns also nicht zu spüren, wir bekommen weder Fieber noch Schmerzen – dennoch ist unser Immunsystem geschwächt.

Mittel- und langfristig erhöht diese chronische Entzündung – und das ist das wirkliche Problem – das Risiko für eine grosse Anzahl an Erkrankungen ganz enorm, von der Arthrose bis zum Schlaganfall und von Diabetes bis hin zu Krebs.

Bild Teil 2png

Und nicht nur das: Weil unser Organismus sozusagen im Kriegszustand lebt, verzichtet er auch auf scheinbar „Unnötiges“.

Frei nach dem Motto „Wenn man krank ist, muss man nicht gut gelaunt sein“ produziert der Körper dann wenig bis keine Gute-Laune-Hormone (Serotonin) und das bringt uns schlechte Laune und Antriebslosigkeit.

Weitere Informationen zu den Themen Fett, Zucker, Stress, etc. findest du im 5. Teil meines Blogs.

Im nächsten Teil erfährst du, wie deine Darmbakterien bei dir im Gehirn Pizza bestellen.