Teil 8 - Pro- und Präbiotika – was ist das?

Pro- und Präbiotika beeinflussen diese Mikrobiota und haben damit entscheidenden Einfluss auf 80% unserer Gesundheit – oder Krankheit! Doch was ist das?

 

Probiotika setzt sich aus «pro» (für) und «bios» (Leben) zusammen, also für das Leben. Probiotische Bakterien sind lebende Mikroorganismen, die dem Menschen einen gesundheitlichen Vorteil bringen, wenn sie in ausreichender Menge in den Darm gelangen. Durch die Zufuhr von lebensfähigen, probiotischen Darmbakterien erhalten die eigenen „guten“ Darmbakterien Verstärkung.

 

Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen spezifischen, probiotischen Bakterien, die im menschlichen Darm nachweisbare, positive Effekte hervorrufen: Einige Bakterien werden beispielsweise bei Durchfallerkrankungen eingesetzt (z.B. während einer Antibiotika-Gabe), andere wiederum tragen dazu bei, Entzündungen einzudämmen oder Vitamine zu produzieren. In wissenschaftlichen Untersuchungen führten speziell entwickelte, medizinisch relevante Probiotika zur Verbesserung von Symptomen des Reizdarmsyndroms, bei Colitis Ulcerosa, oder auch neurologischen und neurodegenerativen Erkrankungen wie Depressionen oder Morbus Alzheimer.

Wo findet man Probiotika?

Probiotika kommen natürlicherweise in fermentierten Produkten vor und enthalten lebensfähige Mikroorganismen, wie zum Beispiel Milchsäurebakterien und Hefen: Joghurt, Sauerkraut, Kefir Buttermilch, Saure Gurken, bestimmte Käsesorten, Produkte auf Sojabasis, Sauerteigbrot, Kimchi oder Kombucha.

Übrigens unser Schweizer Honig hat zwar keine lebensfähigen Mikroorganismen drin, wirkt aber probiotisch. Er bietet vielen gesundheitsfördernden Darmbakterien eine Nahrungsgrundlage und durch seine natürlichen Enzyme kann er die Verdauung fördern.


Präbiotika ist sozusagen das Futter für gute Darmbakterien.

Im Gegensatz zu Probiotika sind Präbiotika keine lebenden Organismen. Es handelt sich um Ballaststoffe, die im Dünndarm nicht aufgespalten und verdaut werden können und somit intakt in den Dickdarm gelangen. Sie dienen dort als Substrat für darmeigene, gesunde Bakterien. Präbiotika fördern das Wachstum von Bifidobakterien und reduzieren die Besiedelung von potentiell schädlichen Bakterienspezies.

 

Wo findet man Präbiotika?

In Süsskartoffel, Blaubeeren, Avocados, Walnüsse, Quinoa, Leinsamen, Kakao, Zwiebel, Artischocke, Pilze, Knoblauch, Kreuzblütler, Flohsamen, Hafer, Roggen, Bohnen, Linsen und pektinhaltiges Obst beispielsweise.

Achtung: Bei Menschen mit empfindlichem Darm können viele Ballaststoffe aber auch zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen führen. Deshalb kann es daher sinnvoll sein, die Menge langsam zu steigern. Bitte zudem immer genug trinken, weil Ballaststoffe Wasser binden.


Im 9. Teil machen wir noch kurz einen Abstecher in die übertriebene Hygiene.